Fukuju

Eine historische Brauerei in einem alten Sake-Dorf

Die Fukuju-Brauerei wurde 1751 in dem traditionellen Sake-Dorf Nada in der Stadt Kobe gegründet. Nada ist seit der Edo-Ära bekannt für seinen hochqualitativen Sake, der von erfahrenen Brauern hergestellt wird. Nada-Sake wurde sogar ins mehr als 400 km entfernte Edo (Tokio) verschifft und wurde vom Shogun stets geschätzt. Die Brauerei befindet sich in der Nähe des Hafens von Kobe, wobei im Norden die Rokko-Bergkette sichtbar ist. Diese geografische Lage ist ein großer Vorteil für das Sake-Brauen. Auf der Nordseite der Berge, die einen reichen Boden und ein perfektes Klima hat, wird der begehrte Sake-Reis Yamada Nishiki angebaut. Der Berg Rokko liefert das perfekte Wasser mit hohem Mineralien- und niedrigen Eisengehalt. Diese Kombination von außergewöhnlichem Wasser und Reis ergibt ein klares und kräftiges Sake-Profil, den sogenannten Otokozake (Männersake). Ein weiterer Vorteil ist der kalte Nordwind, der vom Berg Rokko herabweht. Er ermöglicht es, Sake langsam bei niedriger Temperatur zu brauen, um die Qualität des Sakes zu verbessern und einen vollen und weichen Geschmack zu erzielen. Mit dem Rokko-Terroir - Reis, Wasser und Klima - stellt Fukuju seit über 260 Jahren seine charakteristischen Sake her.

Überwinden der Katastrophe

Die alte Kura (Brauerei) von Fukuju lag in der Nachbarschaft von Nada, entlang des Flusses Ishiya, der vom Berg Rokko zum Meer fließt. Zu dieser Zeit standen in dieser Gegend viele solcher hölzernen Kuras und brauten den traditionellen Nada-Sake. Am frühen Morgen des 17. Januar 1995 erschütterte ein massives Erdbeben der Stärke 7,3 den südlichen Teil der Präfektur Hyogo, und die meisten Holzkuras im Quartier Nada wurden vollständig zerstört, darunter auch Fukuju. Trotz der Katastrophe verlor Fukuju keinen einzigen Mitarbeiter, so dass die Hoffnung auf einen Wiederaufbau bestand. Zu diesem Zeitpunkt war die Größe des Sake-Markts bereits um 30 % gegenüber seinem Höhepunkt Mitte der 70er Jahre zurückgegangen. Die Zerstörung der Brauerei veranlasste Fukuju ihre Philosophie zu überdenken. "Dies ist eine Chance, frei in die Zukunft zu blicken und die Wiederbelebung des Sake zu fördern. Die Brauerei ist nicht nur ein Ort, an dem Sake gebraut wird, sondern auch ein attraktiver Ort, den man als kulturelles Zentrum der Region besuchen kann" , sagte der Kuramoto in 12. Generation, Yukio Yasufuku. 1997 wurde der neue Fukuju Kura "Shushinkan" als Veranstaltungssaal und Restaurantkomplex in Kombination mit einer Sake-Brauerei eröffnet und begann, wieder Sake zu brauen.

Verbindung von Tradition und Moderne

Die Brauerei wird heute von dem Kuramoto in 13. Generation, Takenosuke Yasufuku, und seinem jüngeren Bruder, Hironobu Kubota, geleitet, der als Vizepräsident für Restaurant und Tourismus zuständig ist. Als der ältere Bruder in der 13. Generation Kuramoto wurde, änderte er sogar seinen Vornamen in "Takenosuke" und erneuerte damit eine Tradition, die zwei Generationen lang leider nicht möglich war. "Wir sind in der Lage, neue Aufgaben zu übernehmen, weil wir den traditionellen und kulturellen Hintergrund haben". Gemeinsam mit seinem Vater überprüfte er die Produktauswahl und erhöhte den Anteil von Premium-Sake. Sie arbeiteten auch daran, das Know-how ihrer Brauerei zu verbessern. Da die Tojis (Braumeister, die ihr Wissen mit Brauereien teilen) viele Jahre benötigten, richteten sie ein System von "Mitarbeiter-Brauern" ein, um die Qualität ihres Sakes auch in Zukunft zu sichern. Die Mitarbeiter lernen die Kunst der Toji und brauen traditionellen Sake, wobei sie traditionelle Handwerkskunst und moderne Wissenschaft kombinieren. Im Jahr 2011 wurde Fukuju zum ersten Mal mit dem Goldpreis der Annual Japan Sake Awards des National Research Institute of Brewing ausgezeichnet. Seitdem wurden sie  sechs Jahre in Folge mit einem Goldpreis ausgezeichnet.

Der bekannte Nada-Sake

Jetzt fokussiert sich Fukuju mehr auf Qualität als auf Quantität; sie stellen Koji (ein Pilz, der für die Fermentation verwendet wird) von Hand her, wobei sie ererbte Toji-Technik und moderne Wissenschaft nutzen, um die Temperatur in den Räumen für die Koji-Herstellung optimal zu kontrollieren. Sie brauen Sake nur mit lokalem Reis , meist dem "König des Sake-Reises" Yamada Nishiki, und mit dem besten Wasser vom Berg Rokko. Fukujus Einsatz wurde bei der EcoPro Awards 2019 mit dem Preis des Finanzministers für Umwelt und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Ihr Kobe Classic ist ein traditioneller Sake im Nada-Stil mit frischem, fruchtigen Aroma und weichem Reisgeschmack. Er ist trocken und klar, mit mildem Umami und feiner Süße. Es ist wirklich köstlich, diesen klassischen Nada-Sake zu genießen, mit seinem tiefen Aroma, seinem delikaten Geschmack und einem Touch von Mineralien. Dieser berühmte Kobe Classic wird auch beim Nobelpreis-Dinner serviert, immer wenn es einen japanischen Nobelpreisträger zu würdigen gilt. Fukuju Kobe Special ist ein weiterer traditioneller Sake im Nada-Stil, jedoch mit mehr Umami und Körper. Am Gaumen ist er mild und weich. Ein sehr eleganter und sauberer Abgang mit klarer Säure, der gut zu dem berühmten japanischen Kobe-Rindfleisch passt.

Von der Brauerei zum kulturellen Zentrum

Sake ist nicht das Einzige, was man in Fukuju finden kann. Der neue Fukuju Kura zieht viele Besucher an, die Kultur, Essen und Unterhaltung genießen; alles in Verbindung mit Sake. Fukuju bietet Führungen durch die Brauerei, Verkostungen ihres Premium-Sakes, ein Restaurant, in dem lokale Lebensmittel zum Sake-Genuss serviert werden, einen Laden für ihre Produkte und köstliche lokale Snacks und sogar einen Veranstaltungssaal. Von einer traditionellen Sake-Brauerei hat sich Fukuju zu einem aktiven Zentrum für die Verbreitung der reichen Sake-Kultur entwickelt.

Lesen Sie hier ein Interview mit der Fukuju-Brauerei.

 

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